Kaugummis: Gesund oder ungesund? | gesundheit.de

2022-09-23 08:20:36 By : Ms. JHC KIMAFUN

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Kaugummikauen ist beliebt: Jeder Deutsche kaut Schätzungen zufolge 100 Kaugummis im Jahr. Schon Kinder begeistern sich häufig für Kaugummiblasen und die bunten Kugeln aus dem Kaugummiautomaten, aber auch Erwachsene mögen Kaugummis. Die vielen verschiedenen Sorten werden aus unterschiedlichsten Gründen gekaut: Manche nutzen Kaugummis zur Zahnpflege, andere kauen Nikotinkaugummis, wenn sie das Verlangen nach einer Zigarette überkommt.Was ist Kaugummi überhaupt?

Kaugummi ist eine Masse, die flexibel und leicht verformbar ist, süß oder sauer schmeckt und auf der bis zu mehreren Stunden gekaut werden kann, ohne dass sich diese Masse auflöst. 

Kaugummis können aus drei verschiedenen Grundstoffen bestehen: 

Schon lange werden Kaugummis nicht nur zum Zeitvertreib gekaut, sondern für verschiedene Zwecke eingesetzt. Dadurch hat sich ein großer Markt mit verschiedenen Produkten entwickelt, sodass es mittlerweile viele Arten von Kaugummis gibt, die jeweils verschiedene Wirkungen versprechen: 

Das Kauen löst die Inhaltsstoffe in dem Kaugummi. Diese vermischen sich mit dem Speichel, werden geschluckt, gelangen in den Verdauungstrakt und werden über Schleimhäute in die Blutbahn aufgenommen. Bereits die Mundschleimhaut nimmt die gelösten Stoffe in das Blutsystem auf. 

Dadurch gelangen auch umstrittene Inhaltsstoffe wie der Süßstoff Aspartam in den Blutkreislauf. In kleinen Mengen soll Aspartam zwar unbedenklich sein. Der Süßstoff sollte aber mit Bedacht verzehrt werden. Besonders für Menschen mit der Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie ist Aspartam giftig. Da der Süßstoff ein chemisches Produkt ist, sollten auch gesunde Menschen Aspartam nur in Maßen konsumieren. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie daher Kaugummis ohne bedenkliche Süßstoffe kaufen. 

Wer oft Kaugummis kaut, setzt sich der Gefahr aus, die Muskeln im Kiefer sowie die Kiefergelenke überzustrapazieren. Dies äußert sich als Knacken im Kiefer bei der Kaubewegung. Übermäßiges Kauen kann also zu einer Funktionsstörung des Kiefergelenks führen. 

Das Kauen von Kaugummi regt bestimmte Bereiche im Gehirn an, die sich günstig auf den Abbau von Stress auswirken. Zudem erhöht Kaugummikauen die Durchblutung im Gehirn. Dadurch gelangt etwa ein Viertel mehr Sauerstoff in das Gehirn, wodurch die Konzentration und Leistungsfähigkeit deutlich gesteigert werden. 

Viele Menschen nutzen Kaugummis gerne bei Start und Landung in Flugzeugen. Das Kauen hilft ihnen dabei, den Druck, der beim Fliegen in den Ohren entsteht, auszugleichen und Ohrenschmerzen vorzubeugen. 

US-Forscher haben zudem herausgefunden, dass Kaugummikauen den Stoffwechsel ankurbelt. Unser Körper verbraucht bei einer Stunde Kauen etwa 11 Kalorien.

Kaugummikauen führt zu einer vermehrten Speichelproduktion. Dadurch werden Speisereste und für die Zähne schädliche Säuren weggespült. Infolgedessen steigt der pH-Wert im Mundraum wieder an und erschwert es Bakterien, sich zu vermehren. Kaugummis ohne Zucker eignen sich besser, da sie Bakterien keine Nährstoffe bieten. Die Vermehrung von Bakterien wird somit geringer gehalten. So können zuckerfreie Kaugummis dazu beitragen, die Zähne vor Karies zu schützen.

Besonders der natürlich vorkommende Zuckeraustauschstoff Xylit hat eine positive Wirkung auf die Mundhygiene. Sie sollten jedoch darauf achten, dass Kaugummikauen tägliches Zähneputzen nicht ersetzen kann. 

Der Körper kann Kaugummis nicht verdauen oder abbauen. Wer also einen Kaugummi verschluckt, scheidet ihn unverdaut wieder aus. 

Oft enthalten Kaugummis verschiedene Zusatzstoffe, um einen angenehmen Geschmack zu erzeugen. Doch nicht alle Zusatzstoffe sind in hohen Dosen für jeden bekömmlich. Die möglichen Folgen sind Bauchschmerzen und das Entstehen von Intoleranzen. Letzteres kommt vor allem zustande, wenn der Zuckerersatzstoff Sorbit in Kaugummis enthalten ist. Werden solche Kaugummis übermäßig gekaut, kann eine Fruktoseintoleranz entstehen. Außerdem kann übermäßiges Kaugummikauen Blähungen und Durchfall verursachen.

5 Fakten über Kaugummi – © istockphoto, toddtaulman

Hat sich Kaugummi in Jeans, Haaren oder Textilien festgesetzt, so ist er nicht leicht zu entfernen. Hier sind einige Haushaltstipps:

Kaugummis können Sie auch selber herstellen. Im Gegensatz zu vielen gekauften Kaugummis kommt die selbst gemachte Kaugummimasse ohne künstliche Geschmacksverstärker, Erdöle oder weitere verdeckte Inhaltsstoffe aus. Dadurch können Sie guten Gewissens auf der Masse herumkauen. 

Für das gängigste Rezept benötigen Sie:

Erhitzen Sie das Chicle auf 60 Grad Celsius und geben Zucker oder Xylit hinzu. Glycerin macht die Masse weicher und geschmeidiger, geben Sie davon nach Belieben etwas hinzu. Wenn die Masse auf 30 Grad Celsius abgekühlt ist, reichern Sie diese je nach Geschmackswahl mit ätherischen Ölen und Kräutern an. Bestreuen Sie anschließend ein Tablett mit Zucker oder Xylit, rollen Sie die Masse darauf aus und schneiden sie in kaugummigroße Streifen. 

Das älteste Kaugummi soll über 9.000 Jahre alt sein und aus Birkenpech bestehen. Andere archäologische Befunde zeigen, dass bereits Steinzeitmenschen auf Birkenharz herumgekaut haben. Erstmals wurde Kaugummi als Massenprodukt aus Fichtenharz 1848 in Amerika produziert. Erst 1982 wurde eine elastische Kaugummimasse erfunden, die auch Kaugummiblasen ermöglichte, so wie wir Kaugummi heute kennen.

Heute ist herkömmliches Kaugummi mit künstlichen Rohstoffen versetzt und dadurch biologisch nicht abbaubar. Daher dauert es Jahre, bis sich Kaugummi zersetzt oder zerfällt.

Aktualisiert: 25.01.2021 Autor*in: Olga Tschesnokowa

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